Am 10. Oktober 2019 hat Oxfam International den Bericht mit dem Titel „Addressing the human cost of Assam Tea“ (Deutscher Titel: „Schwarzer Tee, weiße Weste“) veröffentlicht. Dieser beleuchtet die anhaltenden Herausforderungen für ArbeiterInnen im Teesektor in der Region Assam, Indien.
Wir begrüßen diesen Bericht und nehmen Erkenntnisse von anderen Unternehmen und Organisationen wie Oxfam sehr ernst.
Viele der Herausforderungen, die durch den Bericht identifiziert wurden, sind uns bewusst. Und wir wissen, dass es große Herausforderungen im Teeanbau in Assam gibt – genau deshalb haben wir uns entschieden, dort tätig zu sein.
Der Rainforest-Alliance-Standard beinhaltet umfangreiche Anforderungen an die Arbeitsbedingungen von FarmerInnen und ArbeiterInnen. Diese Anforderungen wurden zum Schutz der FarmerInnen und ArbeiterInnen entwickelt. Außerdem setzen wir uns für die Verbesserung der Bedingungen in Assam ein.
In Assam herrscht immer noch ein System, das auf historische Arbeitsweisen aufbaut, und es besteht ein dringender Bedarf zur Modernisierung und Vereinfachung der wichtigsten Gesetze, einschließlich des Plantations Labour Act (PLA) und der Mindestlohngesetze.
Wir sind seit mehreren Jahren in Assam tätig und haben in dieser Zeit mit Beteiligten des Teesektors zusammengearbeitet, um zu eruieren, wie Zertifizierung positive Veränderungen bewirken kann.
Doch Zertifizierungen alleine reichen nicht aus, um die tief verwurzelten sozioökonomischen Herausforderungen in der Region zu bewältigen.
In diesem Jahr haben wir uns eingehend mit den dortigen Herausforderungen beschäftigt und werden in den kommenden Wochen einen Aktionsplan und nächste Schritte im Rahmen des Rainforest-Alliance-Programms in Assam vorlegen.
Diese Schritte werden sich stark auf das Zertifizierungsprogramm in Assam auswirken. Beginnend mit der kommenden Teeerntezeit (März-November) in Assam, werden wir die Veränderungen schrittweise umsetzen.
Außerdem unterstützen wir die durch Oxfam ausgesprochenen Empfehlungen im Rahmen eines Lieferkettengesetzes. Dies beinhaltet die Forderung nach geeigneten Maßnahmen seitens Regierungen und der Wirtschaft, um strukturelle Ungleichgewichte in der Lieferkette – und damit verbundene niedrige Preise und soziale Probleme – zu adressieren. Denn diese Herausforderungen können nur durch eine Kombination aus verpflichtenden und freiwilligen Maßnahmen, einschließlich Gesetzgebung und Zertifizierung, gelöst werden. Zudem unterstützen wir die Verabschiedung von Gesetzen, dass Menschenrechte in den Anbauländern sowie entlang der gesamten Lieferkette gewahrt werden.