Anlässlich der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln (29. Januar bis 2. Februar 2012) verkündete Chris Wille, Chef der Landwirtschaftssparte der Organisation, einen neuerlichen Meilenstein: Die Olam International Ltd., ein international führender Händler und Verarbeiter von agrarischen Rohstoffen, und die Rainforest Alliance haben ein weiteres gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht. In Ghana soll erstmals unter klimaschützenden Bedingungen Kakao für den Weltmarkt angebaut werden. Das Projekt besitzt ein Volumen von 1 Million US-Dollar. Chris Wille: “Wir versprechen uns von diesem Projekt einen ungeheuren Einfluss auf die nationale REDD+ Strategie Ghanas und für seine Pläne, die Belastung durch Treibhausgasemissionen weiter zu verringern.”
Die Anbauregion liegt im Westen Ghanas im Distrikt Juabeso/Bia. Sie grenzt unmittelbar an einen Nationalpark und ein Waldschutzgebiet. Der Kakaoanbau ist hier bestimmendes Landschaftselement. Es gab bereits erste illegale Übergriffe auf Waldgebiete.
Tensie Whelan, Präsidentin der Rainforest Alliance, zeigt sich zuversichtlich über die Erfolgsaussichten: “Die Zusammenarbeit mit Olam eröffnet einen idealen Ansatz, die weitere Abholzung und Übergriffe auf diese empfindlichen Naturräume zu stoppen. So können wir die Artenvielfalt in bestehenden Wäldern erhalten. Gleichzeitig forsten wir
100 Hektar Fläche mit einheimischen Baumarten auf, damit sie als Kohlenstoffspeicher dienen im Kampf gegen den Klimawandel.”
Das mittelfristige Ziel des Kakaoprojekts ist es sicherzustellen, dass die klimafreundliche Bewirtschaftung auf Farmebene erweitert und ausgebaut wird zu einem umfassenden Landschafts- und Waldbewirtschaftungsprogramm.
Das Hauptaugenmerk des Projektes liegt auf der Verbesserung und der Steigerung der Erntemengen durch nachhaltige Anbaumethoden. Erste Maßnahmen dafür sind Trainings und logistische Unterstützung der 2.000 auf 13 Dorfgemeinschaften verteilten Bauern. Sie sollen insbesondere lernen, wie sie das Kohlenstoffspeichervermögen der Kakaopflanzen, der Schattenbäume und des Bodens durch nachhaltige Bewirtschaftung verbessern können. Dies soll die Dorfgemeinschaften befähigen, sich den Folgen des Klimawandels anzupassen und mögliche Nachteile abzuwenden. Dazu werden einfache, anwenderfreundliche Maßnahmen entwickelt. Die Bauern sollen in der Lage sein, die auf den Anbauflächen vorhandene Biomasse einzuschätzen, den vorhandenen Baumbestand zu erheben, das Kohlenstoffspeichervermögen zu errechnen und Treibhausgasemissionen zu überwachen. Es ist zudem vorgesehen, die Bauern auf Audits vorzubereiten, um später eine Rainforest-Alliance-Zertifizierung zu erhalten – mit der Langfristperspektive besserer Vermarktungschancen und des Zugangs zu Abnehmern und Verbrauchermärkten.
Gerard Manley, geschäftsführender Direktor Kakao der Olam International Ltd, betont: “Der private Sektor spielt eine Schlüsselrolle in der Zusammenarbeit mit den Bauern. Besonders, wenn es darum geht, auf bessere Anbaumethoden umzustellen. Diese wiederum helfen, bessere Lebensbedingungen zu schaffen und gleichzeitig natürliche Lebensräume zu erhalten. Gemeinsam mit der Rainforest Alliance wollen wir eine langfristig gesunde Kakaowirtschaft sicherstellen und Wohlstand für die lokalen Gemeinden schaffen.”