Mehr als 12.500 kleinbäuerliche Teefarmer haben als erste Gruppe überhaupt eine Rainforest Alliance Certified™-Zertifizierung erhalten. Dies gab die unabhängige internationale Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance bekannt. Die Gruppenzertifizierung wurde der Momul Tea Factory Co. Ltd., Kericho West District, zuerkannt. Sie gehört zur Kenya Tea Development Agency (KTDA) und wird von den Kleinbauern über ein Netzwerk von Sammelstellen mit Grüntee beliefert. Die durchschnittliche Flächengröße, die diese Kleinbauern bewirtschaften, beträgt weniger als 0,2 Hektar.
Bislang konzentrierte sich die Arbeit der Rainforest Alliance in Kenia auf große Teeplantagen. Mit dem effizienten und nicht weniger strikten Zertifizierungsprozess, den sie eigens für Gruppen entwickelte, können nun auch Kleinbauern von den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen einer Rainforest-Alliance-Certified™-Zertifizierung profitieren. Dazu Marc Monsarrat, Rainforest Alliance-Manager für Ost-Afrika und Süd-Asien: „Dies ist ein außerordentlich wichtiger Schritt für Kenias Teeindustrie. Die Zertifizierung bedeutet, dass die Farmer besseren Zugang zum Markt haben und in vielen Fällen auch eine höhere flächenbezogene Produktion erreichen.“
Alle 12.511 Mitglieder der Gruppe haben die Anforderungen des SAN-Standards (Sustainable-Agriculture-Network-Standard) erfüllt, der der Rainforest Alliance Certified™-Zertifizierung zugrunde liegt. Jede noch so kleine Farm muss dafür den Erhalt des Ökosystems sicherstellen, wozu Schutz des Baumbestandes, der Wildtiere und -pflanzen, der Gewässer und des Bodens gehören und Maßnahmen zur Wasserreinhaltung, Bodenerhaltung, die Verringerung des Pestizideinsatzes und Wiederaufforstung mit einheimischen Baumarten einschließen. Ebenso müssen sie soziale Belange berücksichtigen, etwa Wahrung der Rechte und Sicherheit der Arbeiter, angemessene Wohnbedingungen, angemessene Löhne und rechtskonforme Verträge. Durch eine Kombination aus Praxisschulungen, sogenannten „Farmer Field Schools“, und einer intensiven Ausbildung wurden die Bauern auf die Zertifizierung vorbereitet.
Die Momul Tea Factory verarbeitet den von den Kleinbauern gelieferten Tee zu exportfähigem Schwarztee. In der Kenya Tea Development Agency (KTDA) sind rund 530.000 Kleinbauern zusammengefasst, von denen jeder etwa 0,2 Hektar Land bewirtschaftet. Kenia produziert annähernd 320.000 Tonnen Tee und ist damit der größte Exporteur der Welt. Etwa 60 % der kenianischen Teeproduktion entfallen auf die KTDA.
Unilever hat sich verpflichtet, bis 2015 den gesamten Tee, der als Beuteltee etwa der Marke Lipton verkauft wird, von Rainforest Alliance Certified™-zertifizierten Farmen und damit aus nachhaltiger Erzeugung zu beziehen.