Wälder erhalten, Artenvielfalt schützen und Landwirtschaft an die Folgen des Klimawandels anpassen: Die Rainforest Alliance hilft Farmern weltweit, ihren Anbau nachhaltiger zu gestalten – ab sofort auch per App. Im Zuge der Einführung des neuen Zertifizierungsstandards – des 2017 SAN-Standards – hat die Rainforest Alliance eine Trainings-App entwickelt, um Farmer bei der Umstellung vom alten zum neuen Kriterienkatalog zu unterstützen. Der 2017 SAN-Standard ist ab Juli 2017 für alle Rainforest-Alliance-zertifizierten Farmen, Gruppen und Kooperativen bindend.
Digitaler Wissenstransfer als Ergänzung
Die App der Rainforest Alliance ist ab sofort verfügbar und kann von Farmern in Afrika, Asien und Lateinamerika im Google Play Store für alle Android-Geräte heruntergeladen werden. Sie bietet eine Reihe von Trainingsmodulen und Videos zu Themen wie Arbeitssicherheit und Schutz umliegender Ökosysteme. Farmer können auch einen Schnelltest durchführen, um ihren Übereinstimmungsgrad mit den neuen Kriterien zu ermitteln. Zudem können Farmer auch untereinander in Kontakt treten und Erfahrungen, Probleme und Lösungen austauschen – schriftlich oder auch in Bildern.
„Wir suchen stets nach neuen Wegen, um Schulungen und technische Unterstützung für anbauende Gemeinden zu verbessern. Nicht immer kann die Rainforest Alliance jedoch mit eigenem Personal vor Ort sein. Also haben wir uns nach Alternativen umgesehen“, sagt Ria Stout, Director of Sustainable Agriculture bei der Rainforest Alliance.
Fokus: Kleinerzeuger erreichen
Die App richtet sich insbesondere an Kleinerzeuger: „Wir hoffen, dass wir mit diesem digitalen Ansatz eine Lücke schließen und speziell Kleinerzeugern verantwortungsbewussteren und nachhaltigeren Anbau direkt vermitteln können. Auch offline kann die App genutzt werden. Dadurch können wir noch mehr Farmer in teils abgelegenen Regionen erreichen“, so Stout. Außerdem steht Farmern weiterhin die Online-Trainingsplattform www.sustainableagriculturetraining.org mit vielfältigem Schulungsmaterial zur Verfügung.
Kleinerzeuger tragen bis zu 80 Prozent zur Nahrungsmittelversorgung in Asien und im Sub-Sahara-Raum in Afrika bei. Schätzungen zur Folge wird die Bevölkerung auf beiden Kontinenten bis zum Jahr 2060 deutlich steigen: Auf 5,2 Milliarden Menschen in Asien und 2,8 Milliarden in Afrika. Die Herausforderungen für die Nahrungssicherheit nehmen entsprechend zu. Mit nachhaltigeren und klimasmarten Methoden können Farmer jedoch höhere Erträge auf bestehenden Flächen erzielen und sich an die Folgen des fortschreitenden Klimawandels anpassen.