Abdul „Pak“ Kadir baut seit über 30 Jahren in Sulawesi, Indonesien, Kakao an. Dabei ist der 53 jährige immer offen für neue Ansätze, um sich an Herausforderungen anzupassen und nötige Veränderungen im Anbau einzuleiten. Während die weltweite Nachfrage nach Kakao steigt und die Produktivität in Sulawesi stagniert, ergriff er die Initiative: Pak nahm an einer Schulung der Rainforest Alliance teil – um seinen Kakaoanbau profitabler zu machen.
Pak ist einer von 8.000 Kakaofarmern in Sulawesi, die vom Rainforest-Alliance-Projekt profitieren. Ziel des Projekts ist es, den Anbau der Farmer an das sich verändernde Klima anzupassen und die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft zu fördern. Umgesetzt wird das Projekt mit Unterstützung der Partner Millennium Challenge Account Indonesia (MCA-Indonesia), P.T. Olam Indonesia und GrowCocoa.
Als Gemeindeführer der Farmgruppe Lawekara Bersatu weiß Pak genau, was die Farmer umtreibt: Drohende sinkende Erträge durch den Klimawandel sowie vermehrter Krankheitsbefall der Kakaobäume. Die alten Baumbestände zu verjüngen, ist ein Mittel, um sich dagegen zu wappnen. Daher wird den Teilnehmern in den Schulungen auch vermittelt, wie sie ihre alten Baumbestände schrittweise durch junge Bäume ersetzen.
Zurück auf der Farm – mit einem Fundus an neuem Wissen – errichtete Pak im Jahr 2016 eine Baumschule für Kakaobäume, die widerstandsfähiger sind gegenüber Krankheitsbefall und Folgen des Klimawandels. Von Beginn an war er vom Erfolg überzeugt. „Wie wir die Aufzucht neuer Bäume richtig angehen, wurde uns in den Schulungen gezeigt. Dass es funktioniert, ist nur eine logische Konsequenz – und auch meine Nachbarn profitieren davon“, sagt Pak.
Zugang zu erschwinglichen Samen oder Setzlingen hatten die Farmer vorher kaum. Solche Baumschulen waren bis dahin nur wenig verbreitet. Umso größer ist die Nachfrage bei Pak: Seine Baumschule startete er mit einem Schattenhaus über 150 Quadratmeter. Heute sind es vier solcher Häuser. Und in jedem ist Platz für bis zu 10.000 Bäume – genug, um 25 Hektar Kakaoanbaufläche zu verjüngen.
Von seinem Gelände aus blickt Pak über Farmen und auf bewaldete Berge. Es brauche noch mehr junge Bäume und Farmer müssten ihr Land auf bessere Weise bewirtschaften, meint er. Dazu gehören ein nachhaltiger Umgang mit den Böden sowie das richtige Pflanzen von Schattenbäumen und zusätzlicher Bäume. Denn diese können Lebensraum schaffen für Nützlinge gegen Krankheitsbefall der Kakaobäume. All diese Dinge werden in den Schulungen thematisiert.
Solche Projekte und Dynamiken legen den Grundstein für eine bessere regionale wirtschaftliche und ökologische Entwicklung. Je mehr Farmer sich aktiv daran beteiligen, desto besser. Ein weiteres Puzzlestück für den langfristigen Erfolg von Farmergemeinden wie die von Pak ist aber neben einer entsprechenden Nachfrage für nachhaltig angebauten Kakao auch der Wille, dieses Engagement finanziell zu honorieren.