Von 1988 bis 2010 ist die Fläche in Ghana, die für den Anbau von Kakao genutzt wird, um eine Million Hektar gewachsen. Der pro Hektar Ertrag hingegen ist geschrumpft, hauptsächlich wegen schlechter Anbaumethoden und alter Kakaobäume. Dabei sind hunderttausende Menschen in Ghana für ihr Einkommen auf Kakao angewiesen. Der Klimawandel verschärft die Lage für viele von ihnen zusätzlich: Die Kakaopflanzen werden anfälliger für Krankheiten, Wetterbedingungen zunehmend unberechenbar.
Im Juabeso-Bia Distrikt im Westen Ghanas hat die Rainforest Alliance Kakaofarmern bei der Umsetzung klimasmarter Praktiken im Anbau geholfen. Das Beispiel zeigt: Es geht um weit mehr, als Farmern das Siegel Rainforest Alliance CertifiedTM für den nachhaltigen Anbau eines einzigen Rohstoffs zu verleihen. Es geht darum, Farmer in die Lage zu bringen, wichtige Entscheidungen für sich und ihre Zukunft treffen zu können.
Schulungen für nachhaltige und klimasmarte Praktiken
Rund 2.000 Farmer aus 34 Gemeinden nahmen dort an Schulungen der Rainforest Alliance teil. Viele von ihnen gaben ihr Wissen auch an ihre Nachbarn weiter. Eine ganze Reihe Farmen erreichte die Zertifizierung Rainforest Alliance CertifiedTM. Zusammen erstrecken sie sich über eine Fläche von nahezu 6.000 Hektar. Farmer pflanzten heimische Baumarten, um Wälder wieder aufzuforsten und die natürlichen Kapazitäten zur Bindung von Kohlenstoff zu stärken.
Gemeinsame Strukturen für Dialog und Handeln
Unterstützt wurden die Farmer auch beim Zusammenschluss zu zwölf Kooperativen und bei der Errichtung eines lokalen Gremiums zum Landschafts-Management, dessen Mitglieder aus den Gemeinden kommen. Es erleichtert die Koordination untereinander, z. B. für Schulungen, bei der Schlichtung von Eigentumsfragen und zur Planung gemeinsamer Initiativen, wie Wald-Kohlenstoffprojekten.
Wiederaufforstung und Klimabildung
Das Bewusstsein der Farmer für den Schutz bestehender Wälder wurde gestärkt. Etwa 300 Hektar Brachland wurden wieder aufgeforstet. Die Rainforest Alliance unterstützte die Neupflanzung von rund 300.000 Bäumen. Diese werden in den kommenden 20 Jahren verhindern, dass etwa 140.000 metrische Tonnen an CO2-Emissionen in die Atmosphäre gelangen.
Lehrern, Schülern und Mitgliedern der Gemeinden haben wir grundlegendes Wissen zum Klimawandel, zur Rolle von Wäldern und zu damit einhergehenden Umweltaspekten vermittelt. Dieses Wissen geben Lehrer nun in ihrem Unterricht an die nächste Generation weiter.
Zusätzliches Einkommen
Um die Lebensbedingungen der Farmer und ihrer Familien weiter zu verbessern und sie an die Folgen des Klimawandels anzupassen hat die Rainforest Alliance dabei geholfen, weitere Einkommensquellen – zusätzlich zum Kakao – in den Gemeinden zu etablieren. Dazu gehören die Zucht von Nagetieren sowie eine eigene Bienenzucht. Das Einkommen der Farmer ist dadurch breiter aufgestellt und wird auch zwischen den Kakao-Erntezeiten erwirtschaftet.