Die Zukunft der Landwirtschaft ist regenerativ – und die Rainforest Alliance unternimmt couragierte Schritte, um diese Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen. Nach jahrelanger Forschung, Feldstudien und Zusammenarbeit mit FarmerInnen und Unternehmen haben wir den Rainforest Alliance Standard für regenerative Landwirtschaft veröffentlicht. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns, denn es ist das erste Mal in unserer fast 40-jährigen Geschichte, dass wir neben unserem bekannten grünen Frosch-Siegel ein neues Zertifizierungssiegel einführen.
Wir sind nach wie vor sehr stolz auf unseren Standard für nachhaltige Landwirtschaft (SAS) und die transformativen Auswirkungen, die er weiterhin hat – für Wälder und Biodiversität, für das Klima und für die Rechte und das Wohlergehen der Millionen von FarmerInnen und ArbeiterInnen, mit denen wir weltweit zusammenarbeiten. Unser neuer Standard für regenerative Landwirtschaft ersetzt den SAS nicht, der unsere ganzheitlichste Zertifizierungslösung bleibt; vielmehr baut dieses spannende neue Kapitel auf allem auf, was wir als ExpertInnen für regenerative Landwirtschaft und weltweit führende Zertifizierungsstelle gelernt und erreicht haben.
Die Zertifizierung für regenerative Landwirtschaft bietet einen spezialisierten Weg für diejenigen, die bereit sind, sich tiefer mit regenerativen Praktiken in wichtigen Schwerpunktbereichen wie Bodengesundheit und -fruchtbarkeit, Biodiversität und Widerstandsfähigkeit von Nutzpflanzen auseinanderzusetzen.
Die Einführung hat bereits mit Kaffee begonnen und wird 2026 auf Kakao, Zitrusfrüchte, Tee und andere Nutzpflanzen ausgeweitet.
Um zu erfahren, wie die Zertifizierung für regenerative Landwirtschaft Ihrem Unternehmen zugute kommt – und wie sie sich von unserem Standard für nachhaltige Landwirtschaft unterscheidet – lesen Sie mehr hier.
Ein notwendiger Wandel in der Art und Weise, wie wir Landwirtschaft betreiben
Konventionelle Landwirtschaft ist einer der größten Treiber des Klimawandels und des globalen Biodiversitätsverlusts – und ein „Weiter wie bisher“ ist einfach keine Option. FarmerInnen, Unternehmen, VerbraucherInnen – alle – spüren bereits die Auswirkungen dieser beiden Krisen.
Aber was wäre, wenn wir unser globales Landwirtschaftssystem radikal umgestalten könnten? Was wäre, wenn wir nicht nur die Schäden reduzieren, sondern auch aktiv geschädigte Ökosysteme wiederherstellen und die Gesundheit der Erde tatsächlich heilen könnten? Hier kommt regenerative Landwirtschaft ins Spiel. Denken Sie an fruchtbare Böden, saubere Wasserwege, landwirtschaftliche Gebiete voller Leben – allesamt bewahrt von gesunden ländlichen Gemeinschaften, die durch starke, widerstandsfähige Lieferketten unterstützt werden.
Regenerative Landwirtschaft ist nicht neu, aber ein System zur Skalierung über globale Lieferketten hinweg schon. Während des größten Teils der Menschheitsgeschichte wandten FarmerInnen in tropischen Regionen viele der Prinzipien an, die wir heute mit regenerativer Landwirtschaft verbinden, darunter der Anbau einer vielfältigen Auswahl an Nutzpflanzen neben einheimischer Vegetation sowie die Verwendung von Kompost und anderen natürlichen Düngemitteln und Pestiziden. Dieses Gleichgewicht wurde erst in den letzten 70 Jahren gestört, als industrielle Landwirtschaftsmodelle, die auf Monokulturen und synthetischen Chemikalien basieren, die Oberhand gewannen. Diese intensiven Anbaumethoden bringen kurzfristige Erträge und langfristige Schäden mit sich und erschöpfen genau die natürlichen Ressourcen, auf die die Landwirtschaft angewiesen ist. Dieser Schaden bedroht nicht nur Ökosysteme, sondern auch die Sicherheit zukünftiger Versorgung.
Unser Standard für regenerative Landwirtschaft wurde unter Berücksichtigung der praktischen Bedürfnisse der FarmerInnen entwickelt. Regenerative Praktiken erfordern Zeit, technische Unterstützung und Investitionen – und FarmerInnen können dies nicht alleine bewältigen. Unternehmen haben eine deutliche Chance – und Verantwortung –, in den Wandel zu investieren und eine widerstandsfähigere Zukunft für Mensch und Natur zu sichern. Da VerbraucherInnen zunehmend Produkte suchen, die die Natur regenerieren, anstatt sie zu erschöpfen, bietet die Zertifizierung für regenerative Landwirtschaft Marken die Chance, sich durch Transparenz, Integrität und Wirkung abzuheben.
Eine eindeutige, wissenschaftsbasierte Definition
Während „regenerative Landwirtschaft“ in manchen Kontexten vage definiert bleibt, ist unsere Definition bei der Rainforest Alliance in klaren Prinzipien und wissenschaftsbasierten Praktiken verwurzelt. Regenerative Praktiken verbessern Bodengesundheit und -fruchtbarkeit, unterstützen sauberes Wasser, speichern Kohlenstoff und erhalten gesunde Ökosysteme – all das führt letztendlich zu widerstandsfähigeren landwirtschaftlichen Gemeinschaften.
Zu den wichtigsten Praktiken gehören:
- erhöhte organische Düngung
- reduzierter Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln
- Zwischenfruchtanbau und Mischkulturanbau
- Agroforstwirtschaft (die Praxis, Nutzpflanzen zwischen einheimischen Bäumen anzubauen)
- integriertes Schädlings-, Krankheits- und Unkrautmanagement
- effizienteres Wassermanagement
- Biodiversitätsschutz
Der Rainforest Alliance Standard für regenerative Landwirtschaft gehört zu den umfassendsten im Sektor. Er beinhaltet 119 Kriterien, die sich nicht nur auf Umweltbereiche wie Bodengesundheit, Widerstandsfähigkeit der Nutzpflanzen, Wasser und Biodiversität beziehen, sondern auch auf entscheidende soziale Auswirkungen. Wie immer ist unser Ansatz wissenschaftlich fundiert, ergebnis- und praxisbasiert, auf FarmerInnen fokussiert und an lokale Gegebenheiten angepasst.
Erfahren Sie, wie sich unsere datengestützten Methoden zu messbare Ergebnisse führen hier.
Warum eine spezialisierte Zertifizierungslösung?
Sie fragen sich vielleicht, warum wir einen völlig neuen Standard für regenerative Landwirtschaft entwickelt haben, anstatt unseren bestehenden Standard für nachhaltige Landwirtschaft zu erweitern. Die Antwort liegt darin, die Bereitschaft und praktischen Bedürfnisse sowohl von FarmerInnen als auch von Unternehmen zu berücksichtigen und sie in jeder Phase ihrer regenerativen Reise zu unterstützen.
Diese neue, spezialisierte Zertifizierung würdigt FarmerInnen und Unternehmen, die bereits regenerative Praktiken umsetzen – und schafft Anreize für diejenigen, die bereit sind, den Übergang zu vollziehen. Sie bietet ZertifizierungspartnerInnen eine klare Möglichkeit, sich am Markt zu differenzieren, Anerkennung für ihre Bemühungen zu erlangen und Zugang zu neuen Möglichkeiten zu erhalten.
Gleichzeitig wissen wir, dass noch nicht alle so weit sind und nicht alle Nutzpflanzen für Anforderungen der regenerativen Landwirtschaft gut geeignet sind. Die Erfüllung der strengen Anforderungen unseres Standards für nachhaltige Landwirtschaft ist bereits eine große Leistung – eine Leistung, die zu bedeutenden Verbesserungen in einer Vielzahl von Anbausystemen beiträgt. Mit der Einführung dieses neuen Standards stellen wir sicher, dass unser umfassendes Zertifizierungsprogramm inklusiv und glaubwürdig bleibt und eine solide Grundlage für diejenigen bietet, die ihre Nachhaltigkeitsreise gerade erst beginnen, sowie einen spezialisierten Weg für diejenigen, die bereit sind, sich intensiver mit wichtigen Schwerpunktbereichen zu befassen.
Warum wir? Die Kraft der Zertifizierung nutzen, um regenerative Transformation voranzutreiben
Als weltweit führende Zertifizierungsorganisation ist die Rainforest Alliance einzigartig positioniert, um FarmerInnen und Unternehmen beim Übergang zur regenerativen Landwirtschaft zu helfen. Seit fast 40 Jahren arbeiten wir mit FarmerInnen und Unternehmen weltweit zusammen, um bessere Anbaumethoden zu fördern. Heute betreiben wir eines der weltgrößten Zertifizierungsprogramme vom landwirtschaftlichen Betrieb zu VerbraucherInnen – das mehr als 7,9 Millionen FarmerInnen und ArbeiterInnen umfasst, die mehr als 6 Millionen Hektar zertifiziertes Ackerland bewirtschaften. Wir sind bereit, unser Netzwerk aus TrainerInnen und AuditorInnen, vertrauenswürdige Sicherungs- und Rückverfolgbarkeitssysteme sowie bewährte Methoden zu nutzen, um regenerative Landwirtschaft in großem Maßstab zu realisieren.
Jetzt ist die Zeit für mutige Führung, und die Zertifizierung für regenerative Landwirtschaft ist ein kraftvoller Weg für Unternehmen, Maßnahmen zu ergreifen. Gemeinsam können wir eine neue Zukunft gestalten, in der gesunde Landschaften an zukünftige Generationen von FarmerInnen weitergegeben werden, VerbraucherInnen darauf vertrauen, dass ihre Entscheidungen einen Unterschied machen, und Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, ohne die Ökosysteme zu beeinträchtigen, von denen sie abhängig sind.
Eine jahrelange Entstehungsgeschichte
Unser Standard für regenerative Landwirtschaft ist nicht über Nacht entstanden. Er ist das Ergebnis jahrelanger Forschung, Pilotprojekte und Lernens:
2020: Wir haben unser Grundsatzpapier zur regenerativen Landwirtschaft veröffentlicht und damit die konzeptionelle Grundlage geschaffen.
2021: Wir haben unsere „Scorecard“ für regenerativen Kaffee entwickelt, um die Leistung von FarmerInnen in der regenerativen Landwirtschaft zu bewerten (gefolgt von Scorecards für Kakao, Palmöl und Tee in den nächsten drei Jahren).
2023: Wir haben Projekte zur Umsetzung vor Ort gestartet und unseren PartnerInnen im Kaffeesektor technische Beratung angeboten.
2023: Wir haben unsere Strategie für 2030 veröffentlicht, bei der die regenerative Landwirtschaft eine von drei Hauptprioritäten ist.
2024: Wir haben eine Benchmark-Studie zu unserem Standard für regenerative Landwirtschaft mit Kaffee-FarmerInnen in Costa Rica durchgeführt und dabei Daten und Erkenntnisse gesammelt. In Brasilien haben wir ein Pilotprojekt auf 3.000 Hektar Kaffeeanbaufläche durchgeführt und Analysen durchgeführt, um die Vorteile der regenerativen Landwirtschaft aufzuzeigen.
2025: Wir veröffentlichten unseren Standard für regenerative Landwirtschaft und begannen die Umsetzung für Kaffee – dabei haben wir all diese Erkenntnisse in einem umfassenden, skalierbaren Rahmenwerk integriert.
2026: Wir werden den neuen Standard auf Kakao, Zitrusfrüchte, Tee und andere Nutzpflanzen ausweiten.
Mit den richtigen Partnerschaften und langfristigen Investitionen können wir die Landwirtschaft zu einer wirkungsvollen Lösung für Klimawandel und Biodiversitätsverlust machen.




