FarmerInnen auf der ganzen Welt stehen vor enormen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, von Dürren über Hochwasser bis hin zu sinkenden Marktpreisen. Diese Probleme tragen häufig zu gefährlichen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie auch zu umweltschädlichen Methoden bei.
Wenn wir die zahlreichen und komplexen Herausforderungen angehen wollen, mit denen sich FarmerInnen konfrontiert sehen, kann ein Einheitsmodell für alle kaum angemessen sein. Die Rainforest Alliance setzt darum auf einen kontextspezifischen Ansatz, um kritische Risiken in den Lieferketten auszumachen und zu beheben. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit können wir Ihrem Unternehmen dabei helfen, seine Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Wir arbeiten gemeinsam mit Ihnen daran, eine belastbare Methodik zu entwickeln, um Risiken aufzuspüren und maßgeschneiderte Interventionen für deren Lösung umzusetzen.
Das Common Grounds-Programm
Als reine Kaffee- und Teehandelsgruppe mit dem weltweit größten Umsatz erkennt JDE Peet’s die Chance und die Verantwortung, ihren Einfluss auf das Leben von FarmerInnen und Farmgemeinschaften geltend zu machen. 2018 arbeitete die Gruppe mit der Rainforest Alliance zusammen, um die Common Grounds-Partnerschaft ins Leben zu rufen.
Common Grounds beschreibt zwei ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele für JDE Peet’s. Zunächst sollen 100% des Kaffeevolumens verantwortungsvoll beschafft werden. Außerdem sollen bis 2025 500.000 KleinbäuerInnen (mit Investitionen in Verbesserungsprojekte und Kapazitätsaufbau) erreicht werden. Auch wenn die Common Grounds-Partnerschaft noch sehr jung ist, hat sie doch schon einiges erreicht:
- 26,9 Prozent des 2020 bezogenen Kaffees waren von Dritten zertifiziert/verifiziert (im Vergleich zu 21 Prozent in 2019);
- 18 Länder beherbergten 2020 laufende Common Grounds-Verbesserungsprojekte; und
- 380,000 KleinbäuerInnen wurden von 2015 bis 2020 kumulativ erreicht (80.000 mehr seit 2019).
Mit einer Kombination aus Einbeziehung von Lieferanten, Risikoprüfung sowie kontinuierlicher Überwachung und Evaluierung arbeiten die Rainforest Alliance und JDE Peet’s daran, diese Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Gemeinsam stellen wir fest, wo Handlungsbedarf besteht und wie Interventionen sich auswirken. Im Folgenden zeigen wir unser schrittweises Vorgehen, um Schlüsselrisiken in Herkunftsregionen auszumachen und anzugehen.
Schritt 1: Aufbau von Verbindlichkeiten
Jeder Weg zur Nachhaltigkeit braucht erst einmal einen Plan. Also entwickelten die Rainforest Alliance und JDE Peet’s zunächst gemeinsam die strategischen Säulen für ihre Common Grounds-Partnerschaft. Diese Säulen sind Nachhaltigkeit von Böden, Gleichstellung von Menschen und Wohlergehen von FarmerInnen. Sie entwickelten darüber hinaus eine Reihe begleitender Prinzipien, um den Fortschritt von JDE Peet’s hinsichtlich ihrer Verpflichtungen messen zu können. Diese Prinzipien stimmen mit den Beschaffungskriterien der Rainforest Alliance überein und spiegeln unsere gemeinsame Vision von Nachhaltigkeit wider.
Schritt 2: Lieferanten einbeziehen und Eigenverantwortung stärken
Um herauszufinden, was eigentlich vor Ort los ist, nutzt die Rainforest Alliance in der Arbeit mit Lieferanten so genannte Supplier Self-Assessment Forms (SAF). Alle zwei Jahre verteilt die Rainforest Alliance über SupplyShift die SAFs. Die Fragen in den SAFs helfen bei der Feststellung, inwieweit sich die Lieferanten an die Common-Grounds-Prinzipien von JDE Peet’s halten und welche Risiken in den Herkunftsregionen am dringendsten sind. Die SAFs sind ein wesentlicher Schritt, um Risiken in Herkunftsregionen festzustellen. Sie werden durch Origin Issue Assessments (OIAs) in einen größeren Zusammenhang gestellt.
Schritt 3: Risikoergebnisse vergleichen
OIAs bieten eine Übersicht wesentlicher ökologischer und sozialer Probleme — wie Abholzung und Kinderarbeit — für das jeweilige Land. Wir stellen sie zusammen, indem wir die geltenden Gesetze in einem Land analysieren, öffentlich verfügbare Daten durchsehen und uns mit internen und externen ExpertInnen beraten. Die Probleme, die in den OIAs ersichtlich werden, werden gewichtet und ermöglichen es der Rainforest Alliance, auf diese Weise festzustellen, welche Risiken als erstes angegangen werden müssen. Bis Mitte 2021 stellte die Rainforest Alliance JDE Peet’s OIAs aus neun Ländern zur Verfügung. Wir aktualisieren die OIAs laufend, sobald sich die Bedingungen in einem Land verändern. Wenn die SAFs und OIAs vollständig vorliegen, kann die Risikokartierung beginnen.
Bei der Risikokartierung evaluiert die Rainforest Alliance die Antworten aus den SAFs sowie die Daten aus den OIAs. Dieses Verfahren ermöglicht es der Rainforest Alliance, Bereiche auszumachen, in denen die Risiken für ökologische und soziale Probleme in den jeweiligen Ländern und Regionen, aus denen JDE Peet’s den Kaffee bezieht, am größten sind. Wenn wir weitere Informationen benötigen, führen Dritte für uns gezielte Prüfungen durch. Mit Hilfe von Interviews und Umfragen von FarmerInnen, Lieferanten und weiteren Stakeholdern bieten gezielte Prüfungen Einblicke in die komplexen Herausforderungen, die zu den festgestellten Risiken beitragen.
Insgesamt geben die gesammelten detaillierten Daten JDE Peet’s einen besseren Überblick darüber, wo die Risiken in den Ländern und Regionen, aus denen sie ihre Rohstoffe beziehen, am höchsten sind. Diese Information ist entscheidend dafür, in welche Lieferanten JDE Peet’s investiert und welche Verbesserungsprojekte aufgrund der größten Wirkung entwickelt werden.
Schritt 4: Verbesserungsprojekte auf den Weg bringen
Verbesserungsprojekte sind ein wesentlicher Bestandteil der Mission von JDE Peet’s. Sie sind bezogen auf eine bestimmte Region und sollen die identifizierten Risiken durch die Einbeziehung von Lieferanten sowie Risikoanalysen angehen. Verbesserungsprojekte drehen sich um eine Vielfalt von Themen, vom Aufbau der Finanzkompetenz von FarmerInnen bis hin zur Verbesserung der Klimaresilienz auf landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Projekte funktionieren, weil sie einer gründlichen Risikobewertung von mehreren ExpertInnen der Rainforest Alliance und NachhaltigkeitsmanagerInnen von JDE Peet’s unterzogen werden, bevor sie beginnen. Weitere Informationen zu laufenden Verbesserungsprojekten finden Sie auf der Webseite von JDE Peet’s.
Schritt 5: Messung und Dokumentation
Um die Ergebnisse der Verbesserungsprojekte zu dokumentieren und eine permanente Verbesserung sicherzustellen, haben JDE Peet’s und die Rainforest Alliance gemeinsam ein Kontroll- und Evaluierungssystem mit einem internetbasierten M&E Reporting Tool erstellt. Jeder Akteur der Lieferkette, der für die Umsetzung eines Verbesserungsprojekts verantwortlich ist, muss mittels SupplyShift über die Projektergebnisse berichten. Anschließend werden die Ergebnisse mit Hauptkriterien sowie auch mit eindeutigen kontextspezifischen Indikatoren abgeglichen, die für jedes Projekt ausgewählt werden. Im Ergebnis nutzt JDE Peet’s diese Daten, um die Verbesserungsprojekte zu modifizieren und an sich ändernde Bedingungen, neue Hindernisse und neue Ziele anzupassen. Sie helfen JDE Peet’s außerdem, seine Wirkung und den Fortschritt der Investitionen besser einschätzen zu können.
Eine Partnerschaft für Nachhaltigkeitsziele
Jedes Jahr kommt JDE Peet’s der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsziele etwas näher, unter anderem dank der Partnerschaft mit der Rainforest Alliance. Wir haben diese Partnerschaft mit einer jahrelangen Zusammenarbeit, mit Vertrauen und dem gemeinsamen Ziel, das Leben von Kaffee- und TeefarmerInnen zu verbessern, aufgebaut. Mit unserer gemeinsamen Verpflichtung zur permanenten Verbesserung hilft die Rainforest Alliance JDE Peet’s, die Bereiche auszumachen, wo näher hingeschaut werden sollte, Wege in die Zukunft zu evaluieren und letztendlich das Unternehmen seinem Ziel näher zu bringen, eine verantwortungsbewusste Beschaffung zu realisieren. Möchten Sie mehr darüber erfahren? Sie erreichen uns unter tailoredservices@ra.org.