Man sieht es auf Kaffee, Tee, Bananen und vielen anderen Produkten im Supermarktregal – das Siegel mit dem grünen Frosch. Dahinter stecken die unabhängige Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance und über 100 Anforderungen an die Farmer, die damit einen nachhaltigeren Anbau der jeweiligen Rohstoffe fördern. Dafür steht das Siegel Rainforest Alliance CertifiedTM.
Entstanden ist das Zertifizierungsprogramm der Rainforest Alliance in den 90er-Jahren, nur wenige Jahre nach Gründung der Rainforest Alliance. Denn schnell wurde klar: Will man Wälder schützen und effektiv erhalten, müssen die Ursachen für Entwaldung angegangen werden – eine davon heißt Landwirtschaft.
Heute wird die Rainforest Alliance oft ausschließlich mit der Zertifizierung in Verbindung gebracht. Wenig überraschend, schließlich ist das Zertifizierungsprogramm seither stetig gewachsen: Rund 1,3 Millionen Farmen weltweit sind mittlerweile für ihren nachhaltigen Anbau von über 100 verschiedenen Rohstoffen Rainforest-Alliance-zertifiziert. Entsprechend viele Produkte tragen das Siegel mit dem grünen Frosch.
Zertifizierung allein kann viele Missstände in Ursprungsländern vieler Rohstoffe jedoch nicht lösen. Komplexe Themen und Herausforderungen bedürfen unterschiedlicher Ansätze und ganzheitlicher Strategien, um möglichst wirkungsvoll und umfassend zu Lösungen beizutragen. Und so ist die Zertifizierung nur ein Hebel unter vielen, die die Rainforest Alliance anwendet, um positive Entwicklungen zu unterstützen. Hier sind drei Beispiele unseres Engagements abseits der Zertifizierung:
Perspektiven für die nächste Generation
Die jungen Leute ziehen weg und suchen eine bessere Zukunft in benachbarten Ländern. Diesen Trend erlebt zum Beispiel die Gemeinde Las Cruces in Guatemala. Dort unterstützen wir Forstgemeinden im Maya-Biosphärenreservat, um ihre Betriebe und die lokale Wirtschaft zu stärken. Es geht darum, Mehrwehrt zu schaffen. Wenn die Forstbetriebe ihre Waren nicht im Rohzustand verkaufen, sondern das Holz selbst weiterverarbeiten, entstehen neue Perspektiven. Sie können eigene Möbel herstellen, neue Arbeitsplätze anbieten und ihre Wertschöpfung erhöhen.
Pilotprojekt mit indigenen Gemeinden
In Mexiko leitet die Rainforest Alliance ein Projekt, das in seiner Form „beispiellos“ ist. Es soll dazu beitragen, indigene und lokale Gemeinden aus der Armut zu holen und dabei Wälder zu schützen. Möglich werden soll dies durch bessere Anbaumethoden sowie Zugang zu Märkten und Finanzierungen. Das Besondere: Alle relevanten Entscheidungen im Rahmen des Projekts werden von den indigenen und lokalen Leuten selbst getroffen, zum Beispiel wenn es darum geht, Herausforderungen zu benennen, Prioritäten zu setzen oder Programme umzusetzen. So ist das Projekt an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausgerichtet.
Anbauende Gemeinden an den Klimawandel anpassen
Das Hochland im Westen Guatemalas gilt als eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Welt. Die Folgen spüren die Menschen täglich. Wir helfen ihnen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Ein Schlüssel heißt Diversifizierung: Der Anbau verschiedener Rohstoffe in der Landwirtschaft. Entscheidend dabei ist auch, auf diese Sorten zu setzen, die sich für den Anbau in der jeweiligen Region am besten eignen. Zudem sind die Gemeinden nun auch in der Forstwirtschaft aktiv und bewirtschaften ihre Wälder auf verantwortungsvolle Weise. Insgesamt erzielen sie dadurch ein höheres Einkommen, das breiter aufgestellt ist. Aufgrund der häufiger auftretenden Dürren haben wir in den Gemeinden neue Systeme zur Wasserspeicherung und zur Prävention gegen Waldbrände etabliert.