Die Generation der heutigen Kinder wird die drastischen Folgen des Klimawandels gegen Ende des 21. Jahrhunderts selbst erleben. Mit Kindern darüber zu sprechen kann unangenehm werden – für alle Beteiligten. Solche Gespräche lassen sich zwar aufschieben, wir sollten aber nicht versuchen, sie ganz zu vermeiden. Spätestens wenn Kinder beginnen nachzufragen, brauchen wir verständliche und sinnvolle antworten. Leicht ist das nicht. Folgende fünf Tipps könnten aber helfen:
Bewaffne dich mit den Fakten
Desinformationen und Halbwahrheiten gibt es zum Klimawandel jede Menge. Vielleicht kennt ihr sogar selbst einige Leute, die den Klimawandel in Frage stellen. Diese Gegenargumente sollen euch bei solchen Diskussionen unterstützen. Denn Fakt ist: Die überwältigende Mehrheit der Forscher bestätigt, dass der Klimawandel real ist – und dass er maßgeblich von Menschen verursacht wird. Wissenschaftlich basierte Informationen zum Thema finden sich zum Beispiel auch auf der Webseite des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
Fange klein an
Besonders für kleinere Kinder sind die Mechanismen und Zusammenhänge des Klimawandels oft zu komplex – nicht selten sogar auch für Erwachsene. Bevor ihr direkt von CO2-Emissionen und schmelzenden Gletschern sprecht, beginnt doch mit etwas, das greifbarer ist: Nehmt eine Pflanze bei euch daheim als Beispiel. Erklärt, dass sie aus unserem Atem Sauerstoff macht, den wir wiederum zum Atmen brauchen und so weiter.
Geht dann einen Schritt weiter: Erklärt, dass es viele natürliche Systeme gibt, die miteinander verbundenen sind. Woher kommt z. B. das Wasser aus der Leitung und wo landet es nach dem Benutzen? Wo kommt das Essen her und wie wurde es angebaut? Kinder sollen verstehen, dass „die Umwelt“ kein ferner Ort ist, sondern unsere unmittelbare Umgebung. Alles hängt miteinander zusammen, egal ob wir uns in Großstädten, kleinen Gemeinden oder im Regenwald befinden.
Dann könnt ihr versuchen über CO2 und dessen Wirkung in unserer Atmosphäre zu sprechen. Dieses kurze Video kann euch dabei helfen. Erzählt, dass die Erde in ihrer Geschichte stets eine Balance bewahrt hat zwischen Dingen, die Kohlenstoff in die Atmosphäre ausstoßen und Dingen, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden. Seit rund 200 Jahren jedoch – durch den Beginn der industriellen Revolution – ist diese Balance aus den Fugen geraten. Entwaldung und die Nutzung fossiler Brennstoffe sind da nur zwei Faktoren, die zur Erwärmung des Klimas durch den Menschen beitragen.
Wichtig ist auch den Unterschied zwischen Klima und Wetter zu verstehen – für viele Kinder nicht ganz einfach. Veränderungen in einer Zeitspanne von 20 bis 30 Jahren können sie sich nur schwer vorstellen. Um es anschaulicher zu machen: Holt die Großeltern dazu und sprecht doch mal zusammen über das Klima von heute und damals.
Bleibe nicht allein
Du solltest nicht die einzige Person sein, die mit den Kindern über den Klimawandel spricht. Ein geeigneter Ort dafür ist auch die Schule. Möglicherweise lässt es sich als Thema in eine Projektwoche oder ähnliches einbringen. Wie das konkret aussehen kann? Unser 8-teiliger Lehrplan kann da unterstützen. Darunter finden sich auch konkrete Informationen und Beispiele rund um den Klimawandel.
Zeige ihnen Erfolgsgeschichten
Schlechte Nachrichten hören und lesen wir ständig. Es stimmt: Der Klimawandel ist wirklich ein massives Problem. Aber: Wir sind nicht machtlos. Diese Information ist mindestens genauso wichtig. Beugt dem Gefühl der Ohnmacht vor, indem ihr auch von erfolgreichen Beispielen erzählt – denn diese gibt es!
Menschen und Gemeinden rund um die Welt arbeiten daran, ihre Emissionen aus Forst- und Landwirtschaft zu reduzieren, Wälder und dichte Vegetation als Kohlenstoffspeicher zu erhalten und Wiederaufforstung zu unterstützen. Hier ist ein Beispiel einer Gemeinde in Mexiko.
Ermutige Sie zu handeln
Nichts hilft besser gegen Angst oder Unsicherheit als selbst zu handeln. Hier sind ein paar konkrete Ideen, wie Kinder (eventuell mit Unterstützung) aktiv werden können:
Wälder sind unsere besten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Schützen wir Wälder, so tragen wir auch etwas gegen den Klimawandel bei. Hier sind zehn Beispiele, wie das im Alltag funktionieren kann.
Sind sie in Sozialen Netzwerken aktiv, ist dies eine ideale Möglichkeit, um auch Freunde und Bekannte auf das Thema aufmerksam zu machen. Auf Plattformen wie Instagram gibt es eine Reihe informativer Accounts, denen sie folgen können, um relevante Nachrichten zu erhalten. Wie wäre es u. a. mit @RainforestAlliance.
Hier könnt ihr euren persönlichen CO2-Fußabdruck messen (Englisch) und herausfinden, was ihr tun könnt, um ihn zu reduzieren.
Habt ihr einen Garten? Dann pflanzt doch gemeinsam symbolisch einen Baum. Es gibt auch verschiedene NGOs, die sich für den Erhalt der Wälder und im Kampf gegen den Klimawandel engagieren. Informiert euch und überlegt, ob ihr diese wichtige Arbeit unterstützen möchtet.