Du weißt, dass es den Klimawandel wirklich gibt—doch schon bei der nächsten Familienfeier könntest du auf jemanden treffen, der davon nichts wissen will. Es folgen sechs weit verbreitete Argumente, die unsere wissenschaftsungläubigen MitbürgerInnen gerne vor sich hertragen. Wie können wir ihnen so freundlich wie möglich erklären, warum sie damit total daneben liegen?
1. „Einen solch kalten Winter hatten wir schon lange nicht mehr! So viel zum Thema Erderwärmung.”
Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter? Das Wetter ist jeden Tag anders, während es beim Klima um langfristige Entwicklungen geht. Der Trend geht ganz klar, unbestreitbar und unwiderlegbar in Richtung Erwärmung. Ganz zu schweigen davon, dass die Logik in diesem Satz auf recht wackligen Beinen steht. Stephen Colbert fasst es perfekt zusammen: „Die Erderwärmung kann es gar nicht geben, ich habe doch heute noch gefroren! Großartige Neuigkeiten: Den Welthunger gibt es auch nicht mehr, weil ich nämlich heute gegessen habe.”
2. „Klimawandel ist etwas Natürliches und Normales, das kommt doch öfter mal vor.”
Es stimmt, dass es im Laufe der Erdgeschichte schon Zeiten gegeben hat, in denen unser Planet wärmer oder kälter wurde, was jeweils im Zusammenhang mit der Ansammlung von Treibhausgasen stand. Doch diese Zunahme an CO2 in der Vergangenheit sollte uns eine Warnung sein. Sie führte nämlich zu schwerwiegenden ökologischen Störungen und Massenaussterben. Zum jetzigen Zeitpunkt werden mehr Treibhausgase als jemals zuvor ausgestoßen. (Bevor du jetzt vor lauter Verzweiflung das Handtuch wirfst, schau dir lieber unseren Einsatz gegen den Klimawandel lieber.)
3. „Die Wissenschaft ist sich überhaupt nicht einig, dass es den Klimawandel wirklich gibt.”
Falsch. Es gibt fast 100 Prozent Zustimmung in den Kreisen von WissenschaftlerInnen. Aber klar ist auch, wie die Leute darauf kommen. Schau dir zum Beispiel John Olivers urkomischen Sketch (auf Englisch) zur ‘Klimadebatte’ an.
4. „Pflanzen und Tiere können sich anpassen.”
Wieder falsch. Weil der menschengemachte Klimawandel so schnell vonstattengeht, haben die Arten einfach keine Zeit, sich anzupassen. Am besten können wir das bei den Fröschen beobachten: Mit ihrer halbdurchlässigen Haut, ihren ungeschützten Eiern und ihrer Abhängigkeit von den Außentemperaturen, um ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren, gehören sie zu den ersten Arten, die aussterben, wenn Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten—und sie sterben gerade massenhaft aus.
5. „Das Eis in der Antarktis schmilzt nicht, es nimmt sogar zu.”
Dieser Mythos beruht auf der Unwissenheit darüber, was mit dem Meereis passiert und wie es sich von Landeis unterscheidet. Meereis baut sich im Winter auf und schmilzt im Sommer. Wenn der Wind darüber weht, dehnt es sich aus, aber es nimmt nicht an Masse zu. Das Landeis, das 98 Prozent der Landmasse in der Antarktis bedeckt (und sich über Tausende von Jahren gebildet hat), schmilzt in einem alarmierenden Tempo, was dazu führt, dass der Meeresspiegel steigt.
6. „Der Klimawandel ist gut für uns.”
Da weiß man gar nicht so genau, wo man anfangen soll. Nehmen wir zum Beispiel den versinkenden Inselstaat Tuvalu, die 377.000 Häuser, die in den USA vom Orkan Sandy zerstört oder beschädigt wurden oder die kostspielige Dürre in Australien mit den damit einhergehenden vernichtenden Buschbränden. Sicherlich gibt es in einigen Regionen auch längere Vegetationsperioden, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, verglichen mit den negativen Folgen des Klimawandels. Studien zeigen, dass der Klimawandel die Wirtschaft in den USA in den nächsten Jahrzehnten Milliarden Dollar kosten könnte. Und das ist nur die Spitze des schmelzenden Eisbergs.
Bereit für einen neuen Tag? Die beste Strategie gegen Klima-Mythen ist Wissen! Mache dich kundig und rede darüber. Finde mehr heraus über unsere Arbeit im Kampf gegen den Klimawandel und zum Schutz der Wälder, die wirklich das beste Bollwerk gegen den Klimawandel darstellen.